Pichelmayer Karl, Elektrotechniker. * Bruck a. d. Mur – Berndorf (Stmk.), 6. 8. 1868; † Mödling (NÖ), 23. 1. 1914. Absolv. die Maschinenbauschule an der Techn. Hochschule Graz und war anschließend Ass. bei dem Physiker A. v. Ettinghausen, dem er seine erste Ausbildung in der Elektrotechnik verdankte. Durch seine Tätigkeit (ab 1891) bei der Maschinenfabrik Siemens & Halske in Wien-Leopoldau (zuletzt als Dir.), begründete er den Ruf der Wr. Schule des Elektromaschinenbaues. Ab 1904 war er bei derselben Fa. als Chefing. in Berlin tätig, 1906 wurde er o. Prof. der Theorie und Konstruktion elektrotechn. Maschinen an der Techn. Hochschule Wien. P., dessen Formel für die Stromwendespannung für Stromwendermaschinen heute noch Geltung hat, arbeitete u. a. über Theorie der Stromwendung in Kollektormaschinen, Theorie und Konstruktion einphasiger und mehrphasiger Generatoren und Motoren, Wechselstrommessungen etc. Durch Schaffung einer neuen, auch für die anderen Techn. Hochschulen richtungweisenden Ausbildungsorganisation für das Stud. der Elektrotechnik erwarb er sich um dieses Fach große Verdienste. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. wurde ihm für seine für Siemens & Halske konstruierten Maschinen auf der Pariser Weltausst. 1900 die Goldene Medaille verliehen, 1911 Dr. h. c. der Techn. Hochschule Graz. Mehrere Berufungen in das Ausland lehnte er ab.