Piepenhagen August, Maler. * Soldin, Brandenburg (Myślibórz, Polen), 2. 8. 1791; † Jenerálka b. Prag, 27. 9. 1868. Als ausgelernter Knopfmacher unternahm er eine Wanderreise in die Schweiz, wo er das Malen – vielleicht bei J. H. Wüst – erlernte. Auf der Heimreise ließ er sich 1810 in Prag nieder. Sein erlerntes Handwerk bildete die finanzielle Basis für seine künstler. Tätigkeit. Aus der Schweiz brachte er gewisse maler. Grundkenntnisse und die Voraussetzung sowohl für die Vedutenmalerei als auch für die klass. idyll. gefärbte Landschaftsmalerei nach Prag mit, wo er die Malerei des Rokoko, die Präromantik (Graphik von Balzer, Burde, Buquoy) und die holländ. Malerei des 17. Jh. kennenlernte. Am Ende der 20er Jahre gelangte P. – über die Vedute – zur eigenen Auffassung der Landschaftsmalerei. In den 30er und 40er Jahren formte sich sein reifer Stil zu einer persönlich abgestimmten Malweise, die intim, träumer.-romant. gefärbt und vom gefühlsmäßigen Erleben des Dargestellten bestimmt wurde. In diesem Zeitabschnitt spielte seine Freundschaft mit Stifter und dem Maler Navrátil (s. d.) eine große Rolle. P.s Töchter, die Malerinnen Charlotta P.-Weyrother-Mohr (* Prag, 19. 10. 1821; † Prag, 3. 1. 1902) und Louisa P. (* Prag, 11. 5. 1825; † Prag, 14. 11. 1893), lernten beide bei ihrem Vater. Sie knüpften themat. und stilist. an dessen Werk an.