Pirchegger Simon, Slawist und Seelsorger. * Leopersdorf b. Allerheiligen i. Mürztal (Stmk.), 23. 9. 1889; † Graz, 3. 6. 1946. Bruder des Vorigen; stud. ab 1911 an der Univ. Graz kath. Theol. und war nach der Priesterweihe (1914) im Seelsorgedienst, von dem er 1919 aus gesundheitlichen Gründen suspendiert wurde. Ab 1919 stud. er Germanistik, Indogermanistik und klass. Philol. an der Univ. Graz, ab 1921 Slawistik und balt. Sprachwiss. an der Univ. Leipzig bei Vasmer, 1927 Dr. phil. 1932 Habil. an der Univ. Graz für slaw. Philol., wurde jedoch im Juli 1934 aus polit. Gründen relegiert. In der Zwischenzeit war P. nach Bonn übersiedelt, wo er ab 1937 als Priv.Doz. wirkte. 1943 wurde er der Grazer Univ. als außerplanmäßiger Prof. zugewiesen. 1945 aus dem Univ.Dienst entlassen, wirkte er als Aushilfsseelsorger in der Diözese Seckau. P.s wiss. Verdienst ist die Entwicklung einer möglichst exakten Substitutionstheorie slaw. Laute in den dt. Dialekten des Alpengebietes, die er in den Arbeiten zur Toponymie und in seinen Stud. zu den Freisinger Denkmälern systemat. und fruchtbar anwenden konnte. Trotz einer Schwärmer. nationalsozialist. Orientierung in seinen polit. Schriften war P. in seinen wiss. Arbeiten stets um Objektivität bemüht.