Piringer Josef Friedrich, Ophthalmologe. * Kleinzell i. M. (OÖ), 31. 3. 1800; † Graz, 22. 9. 1879. Stud. an der Univ. Wien Med.; wandte sich bereits 1824 der Augenheilkde. zu und wurde Ass. bei F. Jaeger v. Jaxthal (s. d.), 1825–28 bei Rosas; 1826 Dr. med., Dr. chir., Mag. art. obstet. 1828 wurde er zum ao. Prof. der Augenheilkde. an der medizin.-chirurg. Lehranstalt in Graz ernannt, wo er selbstlos und unermüdlich bis 1837 wirkte. P. gründete ein Augenspital, aus dem sich die „oculistische Abtheilung des k. k. allgemeinen Krankenhauses“ entwickelte, dessen unentgeltliche Leitung er forschend und lehrend ab 1829 bis zu seinem Rücktritt 1860 innehatte. Er war auch Ordinarius am Grazer St. Elisabethspital und ordinierender Arzt des k. k. Siechenhauses. Bereits 1832 berichtete er von seinem Verfahren, durch Einimpfung blennorrhöischen Sekrets bei Pannus (Hornhauttrübung) Aufhellung zu erzielen. P.s bedeutendste Arbeit war die auf langjährigen klin. und experimentellen Stud. beruhende, vom dt. ärztlichen Ver. in St. Petersburg (Leningrad) preisgekrönte Schrift „Die Blennorrhöe am Menschenauge“, 1841, worin er schlüssig bewies, daß nur durch Übertragung des Tripperschleims selbst auf die Bindehaut Augen-Blennorrhöe entstehen und diese Ansteckung durch unverzügliche sorgfältige Auswaschung des Auges vermieden werden könne.