Pischof Alfred von, Techniker. * Wien, 17. 5. 1882; † bei Villacoublay (Frankreich), 12. 8. 1922. Enkel des Folgenden; besuchte 1901–07 in Paris das Collège Chaptal und die École spéciale des Travaux publics, wo er sich bes. dem Stud. des Bahn- und Straßenbaues widmete. Vom Flugproblem begeistert, suchte P. immer wieder die Werkstätte der Brüder Voisin auf. Im Frühjahr 1906 konstruierte er selbst kleine Flugmodelle und flog im Sommer desselben Jahres Gleitflieger. 1907 vollendete P. seinen ersten Segelapparat und danach ein Doppeldecker-Motorflugzeug. Er wurde bei Blériot kaufmänn. Dir. und lernte in Mourmelon/Châlons-sur-Marne fliegen. Im Oktober 1909 kehrte P. nach Wien zurück und trat bei der Fa. Werner & Pfleiderer als Konstrukteur ein, wo er einen neuen Eindecker, den P.-Autoplan, entwarf. Die Serienproduktion erfolgte 1911–13 in Wien und Paris bei den Österr.-ung. Autoplan-Werken. P. erwarb das österr. Aviat. Diplom n. 2, unternahm den ersten Überlandflug in Österr. mit 45km Länge und erhielt beim Budapester Flugmeeting den 2. Preis für Neukonstruktionen. 1911 übernahm er die Dion. einer Fabrik in der Umgebung von Kiew. Nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde P. Dir. der Flugzeugfabrik Anatra in Odessa, danach Leiter des Flugzeugparks von Gen. Wrangel. Nach 1918 kehrte er nach Frankreich zurück und widmete sich hier nur mehr dem Flugzeugbau, insbes. dem Kleinflugzeugbau. Bei der Erprobung eines neuen Modells stürzte er während eines Fluges von Villacoublay nach Orly tödlich ab.