Pisling, Theophil (1834-1916), Journalist

Pisling Theophil, Journalist. * Prag, 12. 12. 1834; † Wien, 14. 2. 1916. Stud. an der Univ. Prag Phil. sowie Rechts- und Staatswiss. 1856 trat er in die Red. der offiziellen „Prager Zeitung“ ein, deren Korrespondent er auch später blieb, und kam 1863 zur Red. des „Botschafters“, später zum „Fremden-Blatt“. 1867–1907 wirkte er im literar. Büro des Min. des Äußern (1879 Reg.Rat). P. war daneben auch – als Kommentator und auf literar. Gebiet – Mitarbeiter der „Wiener Zeitung“ und der „Österreichischen Zeitung“ sowie zahlreicher ausländ. Ztg., z. B. beim „Badischen Beobachter“ und beim „Volksblatt“ in Stuttgart. P. war einer der ersten, die sich auf nationalökonom. Basis mit den tw. katastrophalen Zuständen der Wirtschaftslage im böhm. Erzgebirge beschäftigten, aus eigener Beobachtung heraus über die Mißwirtschaft berichteten und wertvolle Anregungen zur Verbesserung gaben. Seine Dramen wurden oft aufgeführt, sind aber ohne künstler. Bedeutung.

W.: Eine Lerche. Festromanze, 1854; Nationalökonom. Briefe aus dem nordöstlichen Böhmen, 1856, 2. Aufl. 1857; Der III. statist. Kongreß, 1857; Die Erben (Drama), 1857; Ein Volkswirth (Drama), 1857; Il n’y a personne (Roman), 1858; Österr. auf dem statist. Congresse, 1858; Volkswirthschaft und Arbeitspflege im böhm. Erzgebirge, 1861; Germanisirung oder Czechisirung?, 1861; Österreichs Zukunft. Ein Nachwort zur österr. Ministerkrisis, 1865; etc.
L.: N. Fr. Pr., Fremden-Bl. und N. Wr. Tagbl. vom 14. 2., Neues Wr. Journal vom 15. 2. 1916; Brümmer; Eisenberg, 1893, 1; Giebisch–Gugitz; Jaksch; Kosel; Wurzbach; A. G. Przedak, Geschichte des dt. Z. Wesens in Böhmen, 1904, S. 153; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien.
(L. Mikoletzky)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 100f.
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