Pitreich Heinrich Frh. von, General. * Laibach (Ljubljana), 10. 11. 1841; † Wien, 13. 1. 1920. Vater des Folgenden, Bruder des Gen. Anton v. P. (s. d.), Onkel des Vorigen; wurde 1859 als Lt. aus der Genieakad. zum Geniebaon. 6 ausgemustert und diente ab 1866 als Gen.Stabsoff. im Truppengen.Stab. Ab 1876 war er im Operationsbüro des Gen.Stabs eingeteilt (1878 Mjr., 1882 Obstlt.) und ab 1883 als Vorstand der 5. Abt. des Reichskriegsmin. (Mobilisierungsangelegenheiten) tätig. Nach kurzer Truppendienstleistung wurde P. 1890 Vorstand des Präsidialbüros des Reichskriegsmin. (1891 GM) und kommandierte ab 1895 die 24. Inf.Truppendiv. Ab 1896 wirkte er als Stellvertreter des Chefs des Gen.Stabs. Er war damit ab 1876 in den zentralen Büros der k. u. k. Armee an allen vorbereitenden operativen Planungen der Armeeführung beteiligt und mit dem materiellen Zustand der Armee vertraut, als er 1902 als Nachfolger Krieghammers (s. d.) zum Reichskriegsminister ernannt wurde. 1904 FZM. Unter P.s Amtsführung kam es zu der Konstruktion neuer Feldkanonen, der Reorganisierung der Art., der Schaffung der Landwehrart, in Österr. und der Einführung von Maschinengewehren in der Armee. Er machte sich auch um die Vorbereitung der Reform der Militärstrafprozeßordnung verdient. In seinen Bestrebungen, das im Wehrgesetz von 1868 festgelegte Rekrutenkontingent zu erhöhen, scheiterte er schließlich am heftigen Widerstand der Ungarn. Seine Bereitschaft zu Konzessionen in Wehrfragen gegenüber Ungarn trug ihm die Gegnerschaft des Erzh.-Thronfolgers Franz Ferdinand (s. d.) ein, welche auch dazu führte, daß P., der als neuer Chef des Gen.Stabs in engster Wahl stand, gegenüber Conrad v. Hötzendorf (s. d.) zurückstehen mußte. P. wurde 1906 seines Postens enthoben. 1909 Frh.