Pittel, Adolf Frh. von (1838-1900), Fabrikant

Pittel Adolf Frh. von, Fabrikant. * Josefstadt (Josefov, Böhmen), 17. 3. 1838; † Wien, 6. 1. 1900. Sohn des Hptm. und Maria Theresien-Ordensritters Christoph Frh. v. P., Bruder des Folgenden; wurde nach Besuch der Genieakad. in Klosterbruck (Louka) 1856 Lt. im Geniebaon. 8 und trat nach verschiedenen Verwendungen 1866 als Hptm. i. R. P. gründete 1870 in Pottenstein (NÖ) eine Zementfabrik, welche 1872 nach Weißenbach a. d. Triesting verlegt und durch eine Kunststeinfabrik ergänzt wurde, die Betonrohre, Betonmasten, Grabsteine, Stufen etc. herstellte; später wurden Exposituren in Baden und Wr. Neustadt errichtet. 1878 gründete er gem. mit Brausewetter (s. d.) das Bauunternehmen P. & Brausewetter in Wien, welches u. a. die Betonanlagen in den Befestigungen von Przemyśl und Krakau (Kraków) ausführte. 1895 erfolgte die Eingliederung der Weißenbacher Fabrik in die Kaltenleutgebener AG, in der P. als Vizepräs. und Verwaltungsrat fungierte. P. wirkte an der Gründung des Bundes österr. Industrieller mit, war Gemeinderat in Weißenbach, führte eine Altersversorgung für die bei ihm Beschäftigten ein und machte sich um den Bau von Arbeiterwohnhäusern und der Herz-Jesukirche sowie um die Einführung der elektr. Straßenbeleuchtung in Weißenbach (1897) verdient.

L.: N. Fr. Pr. vom 8. und 12. 1. 1900; Gatti 1, S. 992; Gotha, Frh., 1857; Großind. Österr., Erg.Bd., Lfg. 2, S. 106; Wurzbach; Amtlicher Cat. der Ausst. der im Reichsrathe vertretenen Kg.Reiche und Laender Oesterr., 1873, s. Reg.; R. Granichstaedten-Czerva–J. Mentschl–G. Otruba, Altösterr. Unternehmer (= Österr.-Reihe 365/67), 1969, S. 87 f.; Wr. Stadt- und Landesarchiv, Wien.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 106
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