Pizzighelli Giuseppe, Offizier und Phototechniker. * Mantua (Lombardei), 28. 12. 1849; † Florenz (Italien), 16. 4. 1912. Sohn eines Militärarztes; absolv. das Kadetteninst. in Marburg a. d. Drau (Maribor), ab 1865 die Genieakad. in Klosterbruck (Louka); 1869 Lt. bei der Genietruppe in Krems a. d. Donau, wo er sich auch intensiv mit Photographie beschäftigte und mit dem Genieoff. und Phototechniker V. Tóth zusammenarbeitete. 1876–83 hatte er als Hptm. die Leitung der photograph. Anstalt des techn. und administrativen Militärkomitees in Wien. 1880/81 gelang P. in Zusammenarbeit mit J. M. Eder (s. d.) die Verbesserung photograph. Schichten und Entwicklersubstanzen sowie die Erfindung der Chlorsilbergelatine-Emulsion (Herstellung Fa. E. Just, Wien). Ab 1882 erfolgte in Zusammenarbeit mit A. v. Hübl (s. d.) die Verbesserung des Platindruckes, das direkte Platin-Auskopierverfahren. P. nahm 1883–85 an einem Höheren Geniekurs in Wien teil und war 1885–95 in Geniedion. in Banja Luka, Triest, Ragusa (Dubrovnik), Graz und Przemyśl tätig. 1894 Obstlt. Ab 1895 i. R., übersiedelte er nach Florenz, wo er sich weiter mit wiss. und prakt. Photographie beschäftigte. P., der zahlreiche Arbeiten aus dem Gebiet der Photogrammetrie verfaßte, war ab 1877 Mitgl., ab 1901 Ehrenmitgl. der Wr. photograph. Ges. und Mitgl., 1895–1912 Präs. bzw. Ehrenpräs. der Società Fotografica Italiana in Florenz, deren „Bullettino“ er während dieser Zeit red.