Pöder, Franz (1779-1826), Seelsorger, Lehrer und Schriftsteller

Pöder Franz, Seelsorger, Schulmann und Schriftsteller. * Tscherms (Südtirol), 11. 12. 1779; † Algund (Südtirol), 31. 5. 1826. Bauernsohn; stud. an der Univ. Innsbruck Phil. und Theol. 1803 Priesterweihe. War dann in der Seelsorge tätig, 1822–26 als Pfarrer von Algund. 1807 Schuldistriktsinsp. P. gründete Schulbibl., einen pädagog. Ver., hielt Lehrerkonferenzen, sorgte für Pflege des Volksgesanges in und außerhalb der Schule und förderte das Schultheater. Er nahm sich als erster in Südtirol der Taubstummen an und bemühte sich um die Gründung eines Taubstummeninst. für Tirol, die aber erst nach seinem Tod erfolgte.

W.: Der Ring oder Die Macht der Vorsehung (Drama), 1813; Der frohe singende Christ zu Hause und im Felde, Volkslieder zur Unterhaltung und Erbauung, 1816; Rechnungs- und andere Aufgaben zur Bildung des Verstandes und des Herzens, 1821; Die christliche Seele im Umgange mit Gott, Gebetbuch für alle Stände, 1822.
L.: Der K. K. privilegirte Bothe von und für Tirol und Vorarlberg vom 30. 11., 4. und 7. 12. 1826; Der Sammler, 1906/07, H. 11, S. 14; Kath. Sonntagsbl., 1956, n. 1; Giebisch–Gugitz; Kosch, Das kath. Deutschland; J. E. Wackernell, B. Weber 1798–1858 und die Tirol. Litteratur 1800–68 (= Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österr. 9), 1905, S. 51, 65; Der dt. Anteil des Bisthums Trient, hrsg. von K. Atz und A. Schatz, 4, 1907, S. 346; 1830–1955. 125 Jahre Taubstummeninst. Tirol, 1955, S. 24 ff.
(A. Gruber)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 140
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