Pollack Mihály, Architekt. * Wien, 30. 8. 1773; † Pest (Budapest), 5. 1. 1855. Sohn eines Baumeisters; stud. zuerst bei seinem Vater, dann an der Akad. der bildenden Künste in Wien bei Hetzendorf v. Hohenberg (s. d.), ca. 1794 zog er nach Mailand zu seinem Halbbruder Leopold P., der dort als Architekt wirkte, und fand beim Bau der Kathedrale Arbeit. 1798 kam er nach Pest und arbeitete beim Bau der evang.-luther. Kirche mit, 1805 an der Restaurierung der kath. Kathedrale in Fünfkirchen (Pécs). 1808–12 leitete er den Bau des Dt. Theaters in Pest. Als eines der tonangebenden Mitgl. der 1808 gegründeten Szépítő Bizottmány (Bauverschönerungskomm.) hatte P. eine führende Rolle bei der Gestaltung des Pester Stadtbildes. Er baute viele Bürgerhäuser und Palais, die den Übergang vom Spätbarock zum reinen Klassizismus zeigen, schuf Herrensitze auf dem Lande und entwarf Pläne für Kom.Häuser. Seine künstler. Begabung zeigte sich vor allem bei den von ihm erbauten öff. Gebäuden wie bei der damaligen Militärhochschule Ludovicaeum und beim Ung. Nationalmus., welches als einer der repräsentativsten Bauten des europ. Klassizismus gilt.