Polzer-Hoditz und Wolframitz Arthur Gf. von, Beamter, Schriftsteller und Maler. * Lemberg (L’viv), 2. 8. 1870; † Baden (NÖ), 24. 7. 1945 Sohn eines Off.; wollte ursprünglich Maler werden, stud. aber aus Familienrücksichten an der Univ. Graz Jus (1893 Dr. jur.). Ab 1893 Verwaltungsbeamter bei verschiedenen Bez.Hauptmannschaften und bei der Statthalterei für die Stmk., 1897–1900 im Unterrichtsmin., ab 1900 im Innenmin., ab 1905 als Sektionsrat Leiter des Dep. für Stmk., Tirol, Vorarlberg und Salzburg. Daneben war P.-H. ab 1904 auch Schriftführer im Herrenhaus, zu dessen Kanzleidir. (HR) er 1910 ernannt wurde. 1917 wurde P.-H. als Sektionschef in die Kabinettskanzlei K. Karls (s. d.) berufen, Kabinettsdir. und Geh.Rat. Da sich der K. von P.-H., dem er volles Vertrauen schenkte, über alle innenpolit. Angelegenheiten Vortrag erstatten ließ, gewann dieser einen gewissen Einfluß. Er empfahl dem K., allen Volksstämmen der Donaumonarchie die volle nationale Autonomie zu geben, und verfaßte das k. Handschreiben zu der am 2. 7. 1917 erlassenen Amnestie für die im Kriege begangenen polit. Straftaten. Den ihm von K. Karl Ende Juni 1917 angebotenen Posten des Ministerpräs. lehnte P.-H. ab, empfahl aber Redlich, dann Lammasch (s. d.) und schließlich M. W. Frh. v. Beck (s. d.) für die Bildung einer Regierung, die ehestens den inneren und äußeren Frieden herbeiführen sollte. Verschiedene Gruppen und Persönlichkeiten, die ihre bevorzugte Stellung durch P.-H. bedroht sahen, veranstalteten nun ein Kesseltreiben gegen ihn. P.-H. wurde am 25. 11. 1917 beurlaubt, am 25. 7. 1918 erfolgte die Enthebung als Kabinettsdir., am 23. 8. 1918 wurde er Senatspräs. des Verwaltungsgerichtshofes, Ende 1918 schied er aus dem Dienst. P.-H. widmete sich dann der Malerei und seinen Memoiren. 1917 Gf.