Portenschlag-Ledermayer Franz von, Botaniker. * Wien, 13. 2. 1772; † Wien, 7. 11. 1822. Sohn eines Arztes; stud. an der Univ. Wien Jus (1796 Dr. jur.) und wurde Hof- und Gerichtsadvokat. P.-L. gab diesen Beruf jedoch bald auf und widmete sich ganz der Botanik. Seine Bedeutung liegt in seiner überaus regen Sammeltätigkeit und ungewöhnlichen Formenkenntnis. Sein Herbarium (in zwei Ser. im Wr. Naturhist. Mus. und im Joanneum in Graz) enthält fast alle damals bekannten höheren Pflanzen Österr., nach dem Linnéschen System geordnet, dazu reiche Bestände aus Dalmatien, aber auch außereurop. Belege. P.-L. unternahm zahlreiche botan. Streifzüge durch die Alpen. Er begleitete ab 1811 Erzh. Johann (s. d.) auf dessen Wanderungen durch die Stmk., vor allem durch die Niederen Tauern, 1815 Erzh. Rainer in der Umgebung Wiens, 1818 das Kaiserpaar nach Dalmatien, von wo er 200 Arten mitbrachte. Seine Aufzeichnungen wurden von Trattinick in dessen Werk „Synodus botanica“ verwendet. Bei der Besetzung Wiens durch die Franzosen 1809 machte er sich um das Verbleiben der naturwiss. Smlg. Erzh. Johanns in Österr. verdient.