Postelt, Alois (1844-1920), Landwirtschaftsfachmann

Postelt Alois, Landwirtschaftsfachmann. * Brünn (Brno), 1844; † Komorn (Komárno, Slowakei), 15. 6. 1920 (Selbstmord). Sohn eines Richters; stud. 1862/63 an der Univ. Wien Jus, widmete sich dann der Landwirtschaft und besuchte die höhere landwirtschaftliche Schule in Großau (NÖ). Ab 1867 arbeitete er in der landwirtschaftlichen Praxis in Mähren, ab 1878 in Kroatien (Einrichtung einer Maisstärkefabrik), dann in Osterburg (NÖ). Dort gelang ihm die sog. süße Ensilage von Grünmais, um deren Vervollkommnung und Verbreitung er sich sehr verdient machte. 1888–95 leitete er die Ökonomien der Tischnowitzer Zuckerfabrik bei Brünn. 1918 i. R. und Landesökonomierat. P., vielfach geehrt und ausgezeichnet, war ab 1874 Mitarbeiter der „Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung“, ab 1895 Zweiter Sekretär der Ackerbauges. in Brünn, gleichzeitig Geschäftsführer des Zentralverbandes der dt. landwirtschaftlichen Genossenschaften Mährens und red. 1896–1908 das „Zentralblatt für die Mährischen Landwirte“. Daneben war er auch als Wanderlehrer der Ackerbauges. tätig und gründete eine Reihe von Raiffeisenkassen. 1898 Sekretär der dt. Sektion des mähr. Landeskulturrats.

W.: Die Bereitung süßer Silage von Grünfutter, insbes. Grünmais (= Archiv für Landwirtschaft 8), 1889, 3. Aufl., neubearb. von A. Berger, 1913; Welche Erfahrungen wurden mit Süßpreßfutter (Ensilage) gemacht? (= Publ. für und über den internationalen land- und forstwirtschaftlichen Congreß zu Wien, Sektion I. Landwirtschaft, Subsektion a: Pflanzenbau 60), 1890; etc.
L.: Zentralbl. für die Mähr. Landwirte 86, 1906, S. 5; Jb. der dt. Sektion des mähr. Landeskulturrates. 10jähriges Jubiläum, 1908; K. Rat A. P., in: Wr. Landwirtschaftliche Ztg. 61, 1911, S. 224; Landesökonomierat A. P., ebenda, 68, 1918, S. 792; A. P. vermißt, ebenda, 70, 1920, S. 363; Landesökonomierat A. P. †, ebenda, 70, 1920, S. 414.
(K. Ehrendorfer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 224
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