Potoczek Jan, Politiker. * Rdziostów b. Neusandez (Galizien), 16. 4. 1857; † Świniarsko b. Neusandez (Galizien), 3. 12. 1941. Bauernsohn, Bruder des Folgenden; bildete sich nach kurzem Schulbesuch als Autodidakt weiter. Ab 1885 besaß er in Świniarsko eine eigene Landwirtschaft. P. war 1890–96 im Kr.Amt in Neusandez (Nowy Sącz) tätig, 1895–1907 und 1911–18 Reichsratsabg. (Mitgl. des Polenklubs), 1919–22 Abg. zum Gesetzgebenden Sejm der Republik Polen. 1893 gründete er gem. mit seinem Bruder Stanisław die Partei Związek Stronnictwa Chłopskiego (Bauernpartei) mit Sitz in Neusandez und fungierte 1893–1900 als deren Vorstandsmitgl. P. zeigte in seinen berühmt gewordenen Reden viele Mängel in Galizien auf und bemühte sich stets um direkte Kontakte zur bäuerlichen Bevölkerung. 1896 initiierte er die landwirtschaftlichen Genossenschaften in Neusandez. 1899 trat er für die Gründung eines Verbandes aller Abg. der bäuerlichen Parteien der Österr.-ung. Monarchie ein. 1922 zog er sich aus dem polit. Leben zurück. P. veröff. ab 1899 viele Artikel in „Związek Chłopski“ (dessen Mitred. er 1900–06 war), „Wieniec“, „Głos Narodu“ und „Głos Katolicki“.