Potoczek Stanisław, Politiker. * Rdziostów b. Neusandez (Galizien), 11. 9. 1849; † ebenda, 19. 6. 1919. Bruder des Vorigen; arbeitete zuerst in der Landwirtschaft und wandte sich dann, von Stojałowski und Sikorski beeinflußt, der Politik zu. 1889–1908 galiz. Landtagsabg. in Lemberg/L’viv (1889 stellvertretender Vorsitzender des kath. Volksklubs); 1907–11 Reichsratsabg. 1893 gründete P. gem. mit seinem Bruder Jan die Partei Związek Stronnictwa Chłopskiego (Bauernpartei) und fungierte 1893–1908 als deren Vorsitzender. 1894–1908 betätigte er sich als Hrsg. und Red. des Organs der Bauernpartei, „Związek Chłopski“. Er schrieb auch polit. Artikel für „Przyjaciel Ludu“, „Wieniec“ und „Pszczółka“. Ab 1908 war P. Mitgl. der poln. Volkspartei, bis 1913 auch von deren Hauptausschuß. 1913 zog sich P., der sich um die bäuerliche Bevölkerung Galiziens große Verdienste (z. B. auf dem Schulsektor) erworben hatte, aus dem polit. Leben zurück.