Prantl Therese (Theres), Volkssängerin. * Buch b. Jenbach (Tirol), 19. 4. 1839; † Innsbruck, 19. 3. 1932. Tochter eines Gastwirtes; schloß sich 1855 der Tiroler Nationalsänger-Ges. ihres späteren Schwagers, L. Rainer, aus dem Zillertal an und reiste mit ihr nach Wien, Paris, München (wo P. bei dem Zithervirtuosen Petzmayer, s. d., Unterricht nahm), Leipzig und Skandinavien. 1858–68 wirkte die Ges. ungemein erfolgreich in St. Petersburg (Leningrad), 1868 sechs Monate beim Wr. Schützenfest, dann ein Jahr in Ungarn, Siebenbürgen, in der Walachei und der europ. Türkei, 1873 bei der Wr. Weltausst., 1878 bei der Pariser Weltausst., 1879/80 in Norddeutschland und noch einmal in St. Petersburg. Die letzte Konzertreise führte 1884 nach München. P., genannt die „Tiroler Nachtigall“, wurde wegen ihres Gesanges und der virtuosen Beherrschung von Zither und Gitarre sehr bewundert. Sie stud. mit den anderen, meist notenunkundigen, Mitgl. die Gesangstücke ein, schrieb Liedtexte und vertonte einfache Lieder. 1886 übernahm P. in Innsbruck das Gasthaus „Zum Burgriesen“, das sie gem. mit Rainer erworben hatte. Zu ihrem Freundeskreis zählten u. a. Anzengruber (s. d.), Defregger (s. d.), Ganghofer, Makart (s. d.), A. Pichler v. Rautenkar (s. d.) und Ch. Wolter (s. O’Sullivan de Grass).