Prášek Karel, Politiker und Landwirt. * Řiwno b. Jungbunzlau (Hřivno, Böhmen), 4. 2. 1868; † Koschetitz (Košetice, Böhmen), 13. 2. 1932. Stammte aus einer alten Bauernfamilie und wirkte von Jugend an in landwirtschaftlichen Organisationen. Nach den Wahlen von 1897 wurde er zum Vorkämpfer einer selbständigen, von den Alt- und Jungtschechen unabhängigen Bauernbewegung in Böhmen. 1899 wurde P. als Leiter des Sdružení českých zemědělců (Vereinigung tschech. Landwirte) böhm. Landtagsabg. Nach den Reichsratswahlen von 1901 gehörte er zu den ersten fünf tschech. Abg. der Agrarpartei. Obwohl er jahrelang für die organisator. Verselbständigung der tschech. Agrarpartei kämpfte, sah er in dieser Partei einen wichtigen Bestandtl. der tschech. nationalen Gemeinschaft in Österr.; in diesem Sinne interpretierte er das polit. Programm der tschech. Agrarpartei von 1903. 1903 und 1906 Vorsitzender der tschech. Sektion des Landeskulturrats für Böhmen, 1904 Vorsitzender des Reichsratsabg.- Klubs tschech. Agrarier. 1907 wurde P. tschech. Landsmannminister im Kabinett Beck. Nach der Demission der Regierung (1908) widmete er sich wieder seiner Landwirtschaft und der tschech. Agrarpartei. 1918 wurde P. erster tschechoslowak. Landwirtschaftsminister, ab 1920 wirkte er als Senatsvorsitzender der tschechoslowak. Nationalversmlg. Als er innerhalb der Agrarpartei konservative Grundsätze durchsetzen wollte, geriet er in Konflikt mit der Parteileitung und versuchte 1924/25 eine tschech. konservative Agrarpartei aufzubauen. Nach einem totalen Mißerfolg bei den Wahlen von 1925 zog sich P. vom polit. Leben zurück und widmete sich seinem Mustergut Koschetitz.