Preissig Vojtěch, Graphiker. * Schwaz b. Teplitz (Světec u Teplice, Böhmen), 31. 7. 1873; † KZ Dachau (BRD), 11. 6. 1944. Stud. 1892–96 an der Kunstgewerbeschule in Prag bei Ohmann (s. d.), 1898–1902 in Paris bei A. Mucha (s. d.), E. Delaune und A. Schmid. Ab 1903 arbeitete er in Prag in der Česká slévárna písma. 1905–09 besaß er ein eigenes graph. Atelier. Ab 1910 in den USA, arbeitete er zunächst für Reklamefirmen, ab 1912 als Lehrer an der New Yorker The Art Students League, ab 1914 als Lektor am Teachers College of Columbia University in New York. 1916–26 leitete er eine graph. Abt. am Wentworth Institute in Boston (School of Printing and Graphic Arts), ab 1926 betätigte er sich in New York selbständig im Reklamefach und als künstler. Berater für Buchgraphik bei Verlagen und Druckereien. 1931 kehrte er in die Tschechoslowakei zurück. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich an der Hrsg. der illegalen Z. „V boj“ und wurde 1941 verhaftet. Von entscheidender Bedeutung für P.s künstler. Werdegang war sein Aufenthalt in Paris, wo sich seine ornamental-dekorative Begabung, beeinflußt von Mucha und vom japan. Holzschnitt, voll entfaltete. Als Graphiker war P., der raffinierten Farbensinn und hervorragende Kenntnis der graph. Technik besaß, ein Meister in der Lösung des Flächenproblems. Von der ursprünglich sezessionist. Anschauung gelangte er in organ. Entwicklung über geometr. Zeichnungen in den 30er Jahren zu nichtfigurativen Bildern, die in ihrer maler. Gestaltung überraschend kultiviert sind. P. gehört zu den Begründern der modernen tschech. Graphik.