Prill Karl, Violinist. * Berlin, 22. 10. 1864; † Klosterneuburg (NÖ), 15. 8. 1931. Entstammte einer Musikerfamilie, Sohn des Militärkapellmeisters und Geigers Karl P. (1838–76), Bruder des Violoncellisten und Kapellmeisters Paul P. (1860–1930) und des Flötisten Emil P. (1867–1940); erhielt ersten Geigenunterricht von seinem Vater, war dann an der Hochschule in Berlin Schüler von Hellmich, Wirth und Joachim. Noch während seiner Stud.-Zeit führten ihn Konzertreisen durch Deutschland, Rußland, Schweden und Dänemark, 1882 spielte er bereits als Sologeiger zunächst im Brennerschen, dann im Laubeschen und 1883–85 als Konzertmeister im Bilseorchester in Berlin. Nachdem er kurze Zeit in Pavlovsk bei St. Petersburg (Leningrad) gewirkt hatte, war er 1885–91 Konzertmeister in Magdeburg. 1891–97 spielte er im Leipziger Gewandhausorchester. Ab 1897 bei den Bayreuther Festspielen tätig, wurde P. im selben Jahr von Mahler (s. d.) als Konzertmeister des Wr. Hofopernorchesters und der Wr. Philharmoniker verpflichtet; am Wr. Konservatorium der Ges. der Musikfreunde war er Prof. der Violinausbildungskl. Gem. mit dem Cellisten Sulzer gründete er das P.-Quartett, mit dem er ausgedehnte Konzertreisen durch Europa unternahm. Präzision und künstler. Verläßlichkeit waren die Vorzüge P.s, der durch seine Tätigkeit als Konzertmeister des Wr. Hofopernorchesters mit der großen Zeit der Wr. Oper untrennbar verknüpft ist.