Przibram von Gladona, Ludwig (1840-1916), Journalist, Verwaltungsbeamter und Diplomat

Przibram von Gladona Ludwig, Journalist, Verwaltungsbeamter und Diplomat. * Prag, 2. 6. 1840; † München, 23. 6. 1916. Stud. 1858–62 an der Univ. Wien Jus; 1863–65 war er als Red. bei der „Constitutionellen Oesterreichischen Zeitung“, ab 1865 bei der „Wiener Zeitung“ tätig, ferner ständiger Mitarbeiter u. a. der „Prager Zeitung“, des „Pester Lloyd“ sowie der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, der „Weserzeitung“ etc. 1867 wurde er Ministerialkonzipist im Min. des Äußern und des k. Hauses, 1868 Hof- und Ministerialsekretär, 1870 Ministerialsekretär extra statum in der Präsidialsektion des Min. des Äußern und entfaltete eine rege publizist. Tätigkeit im literar. Büro. 1872 Sektionsrat, 1876 HR und Min.Rat. Ab 1880 fungierte P. als Gen. Konsul in Barcelona, wo er den Absatz österr. Waren erfolgreich förderte. 1885 wurde er Leiter des Konsulates in Zürich, welches sich unter P. zu einer der bestfunktionierenden Vertretungsbehörden entwickelte. P. widmete sich vor allem dem Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen der Österr.-ung. Monarchie und der Schweiz. 1895 Gen.Konsul I. Kl., 1896 nob., 1898 mit dem Titel Sektionschef i. R. In seinen Erinnerungen schilderte P. viele meist unbekannte Interna der österr. Diplomatie.

W.: Was bringt uns das neue Wehrgesetz?, 1869; Fünf Jahre Andrassy’scher Staatskunst und die Orient-Politik Oesterr.-Ungarns, 1876; Gf. Andrassy auf der Anklagebank der Delegationen und noch etwas mehr Licht über die letzten 18 Monate österr. Orientpolitik und die unvermeidlichen Lücken im „Rothbuche“, 1878; Erinnerungen eines alten Österreichers, 2 Bde., 1910–12; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 2. 6. 1910 und 24. 6. 1916 (Abendausg.); Wr. Ztg. vom 24. (Abendausg.), Fremden-Bl. vom 25. und RP vom 26. 6. 1916; Österr. Rundschau 26, 1911, S. 399 ff.; Jb. des k. u. k. Auswärtigen Dienstes 20, 1916; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Allg. Verw.A., beide Wien.
(R. Agstner–L. Mikoletzky)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 315
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