Pserhofer Arthur, Schriftsteller und Komponist. * Wien, 28. 10. 1873; † Berlin, 13. 1. 1907. Sohn eines Apothekers; absolv. das Akadem. Gymn. in Wien, stud. 1892–96 an der Univ. Wien Jus (1897 Dr. jur.) und absolv. die Gerichtspraxis in Wien. 1897 wurden im Großen Musikvereinssaal „Lebende Annoncen“ mit Gedichten P.s vorgestellt, 1899 hatte er am Raimundtheater mit „Flitterwochen“ Erfolg, ab 1901 lebte er in Berlin, wo er 1902 als Leiter des Intimen Theaters, dann an Wolzogens Überbrettl, Liliencrons Buntem Brettl, 1905 als Conférencier am Kabarett Roland von Berlin tätig war. „Dichterschmerzen“, ein Einakter über die Reduktion eines Theaterstücks auf einen Satz, war das Rezept, nach dem P. Epigramme, Gedichte, Spiele ineinander überführte und also wiederholt nützte. Er folgte der Tradition vom Volkslied über die Spätromantik zu Heines Illusionsbrüchen; Anspielungen und Halbzitate sind oft das Wesentliche seiner „Sträflichen Einfälle“, die meist von vermuteten oder verheimlichten Ehebrüchen handeln. Mit seinen sprachlichen Einfällen hat P. nachhaltig auf das Berliner Kabarett gewirkt.