Quadri Giovanni Batt. (Giambattista), Chirurg und Ophthalmologe. * Vicenza (Venetien), 12. 9. 1780; † Neapel (Italien), 26. 9. 1851. Stud. Med. an den Univ. Pavia (Dr. med.) und Padua (Dr. chir.). 1802 Prof. der Chemie am Athenaeum in Padua, bald danach Prosektor, Lehrer der Chirurgie und Repetitor der Anatomie in Bologna. 1811/12 stud. er Augenheilkde. bei Beer (s. d.) in Wien. 1815 an die Univ. Neapel berufen, gründete Q. dort die erste Augenklinik Italiens und organisierte für Studenten den ophthalmolog. Lehrgang, dessen method. Aufbau vorbildlich war. Q. gründete auch eine Blindenschule. 1824 wurde er von der Regierung nach Palermo entsandt und mit der Untersuchung und Bekämpfung der bes. auf Sizilien wiederholt epidem. auftretenden trachomatösen Augenentzündungen betraut. Als Operateur bevorzugte Q. die Starausziehung durch Hornhaut-Lappenschnitt; er folgte Beer in der Ausschneidung der Regenbogenhaut zwecks Pupillenbildung und verwendete dazu eine selbsterfundene federnde Schere, wie er auch andere Instrumente erdachte und verbesserte. Große Verdienste erwarb er sich um die Operationen der Haarkrankheit (Trichiasis) und der Lid-Einstülpung. In seinem Hauptwerk, „Annotazioni pratiche . . .“, bringt er u. a. eine hist. Übersicht, genaue Krankengeschichten und eingehende Angaben über planmäßigen Aufbau des augenärztlichen Unterrichtes, die erste umfassende Darstellung der Pupillenbildung (Ätiol., operative Therapie und Berr.) sowie eine eigene Terminol. vorwiegend griech. Ursprunges.