Raabe Josef Ludwig, Mathematiker. * Brody (Galizien), 15. 5. 1801; † Zürich, Kt. Zürich (Schweiz), 12. 1. 1859. Sohn eines Schreibers; stud. ca. ab 1820 am Polytechn. Inst. in Wien Mathematik und Astronomie. Ab 1832 in Zürich lebend, unterrichtete er ab 1833 am kantonalen Obergymn. bzw. an der kantonalen Hochschule (1833 Priv.Doz., 1843 ao. Prof., 1855 o. Prof. der Mathematik, 1839–41 und 1845–47 Rektor), ab 1855 als Prof. der Mathematik am eidgenöss. Polytechnikum. 1846 Dr. phil. h. c. der Univ. Zürich. R. entfaltete eine reiche publizist. Tätigkeit. Ergebnisse von bleibendem Wert erzielte er auf dem Gebiet der bestimmten Integrale, in der Lehre von den Bernoullischen Zahlen und in der Theorie der Reihen. Für Konvergenz und Divergenz von Reihen mit positiven Gliedern gab er entscheidende Merkmale an, die bei den logarithm. Kriterien zweiter Art als R.sches Kriterium angeführt werden. In Arbeiten über die näherungsweise Bestimmung von n! verwendete er ein bestimmtes Integral, dessen Integrand der Logarithmus der Gammafunktion ist und dessen Grenzen x und x + 1 lauten (R.sches Integral, Formel von R.).