Radó-Hilgermann, Laura; geb. Oberländer, verehel. Radó, früher Hilgermann (1865-1943), Sängerin und Gesangspädagogin

Radó-Hilgermann Laura, geb. Oberländer, Sängerin und Gesangpädagogin. * Wien-Währing, 13. 10. 1865; † Budapest (?), 1943. Hieß ab 1887 Hilgermann; heiratete später den Kaufmann G. Radó. Nach Ausbildung durch K. M. Wolf in Wien debut. sie 1885 als Azucena in Verdis „Troubadour“ am Dt. Landestheater in Prag, wo sie bis 1890 blieb. 1890–1900 war sie an der kgl. Oper in Budapest engagiert. Von G. Mahler (s. d.) nach Wien verpflichtet, war R.-H. 1900–1920 Mitgl. der Hof- bzw. Staatsoper; 1914 Kammersängerin, 1920 Ehrenmitgl. Nach ihrer Pensionierung 1920 lehrte sie bis 1936 an der F. Liszt-Hochschule für Musik in Budapest. Zu ihren Schülerinnen zählten u. a. G. Alpar und E. Szantho. R.-H.s Fach waren die großen Mezzosopranpartien der dt. und italien. Oper, sie trat aber auch in Sopranrollen auf. Mitwirkung bei Aufführungen zeitgenöss. Opern (Strauss, Janáček, s. d., Schreker, Bittner, s. d., Korngold).

Hauptrollen: Gräfin (W. A. Mozart, Die Hochzeit des Figaro); Dorabella (ders., Così fan tutte); Adriano (R. Wagner, Rienzi); Venus (ders., Tannhäuser); Ortrud (ders., Lohengrin); Sieglinde (ders., Die Walküre); Brangäne (ders., Tristan und Isolde); Amneris (G. Verdi, Aida); Klytämnestra (R. Strauss, Elektra); etc.
L: (meist unter Hilgermann): N. Wr. Journal vom 19., Pester Lloyd vom 20. und 26. 8. 1936; Eisenberg; Kosch, Theaterlex.; Kosel 1; M. Életr. Lex.; Zenei Lex.: F. Fichtner, Album hervorragender Persönlichkeiten aus der Musik- und Theaterwelt, 1907; K. J. Kutsch–L. Riemens, Unvergängliche Stimmen, Neuaufl. 1975; A Liszt F. Zeneművészeti Főiskóla 100 éve, red. von J. Ujfalussy, 1977, S. 277; Wr. Stadt- und Landesarchiv, Wien.
(C. Höslinger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 380f.
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