Raffalt, Ignaz (1800-1857), Maler und Radierer

Raffalt Ignaz, Maler und Radierer. * Weißkirchen i. Stmk., 21. 7. 1800; † Wien-Hainbach, 6. 7. 1857. Vater des Folgenden; erlernte den Kaufmannsberuf und widmete sich zunächst nur nebenbei der Malerei. 1820–25 stud. er an der Akad. zu St. Anna in Wien, wo J. P. Krafft (s. d.), Mößmer (s. d.) und A. Petter (s. d.) seine Lehrer waren. In den folgenden Wanderjahren war er in St. Veit, Klagenfurt und in der Stmk. tätig. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er 1833 die väterliche Gastwirtschaft in Murau, entfaltete aber daneben eine fruchtbare Tätigkeit als Porträt- und Genremaler. Durch Gf. Wickenburg ermutigt, veranstaltete er 1837 eine Ausst. in Graz, deren Erfolg ihn 1838 bewog, nach Graz zu übersiedeln. Ab 1840 lebte er in Wien und widmete sich immer mehr der Landschaftsmalerei. R., ein bedeutender Vertreter der österr. Biedermeiermalerei, hinterließ ein umfangreiches Œuvre. Zeitgenöss. Lithographen bedienten sich gerne seiner Werke als Vorlagen und trugen so zu deren weiteren Verbreitung bei. Er stellte regelmäßig bei den Monatsausst. des österr. Kunstver. und den Jahresausst. der Wr. Akad. aus. Ausst.: Graz 1965, Murau und Judenburg 1972.

W.: Ölgemälde: Porträt F. v. Kleinmayr, 1830 (Privatbesitz, Klagenfurt); Porträt des Brauherrn von Grinzing, 1833 (Privatbesitz, Wien); Altarbild, 1834 (Friedhofskapelle, Tamsweg, Salzburg); Der schlafende Wirt und seine verliebte Tochter, 1838 (Neue Galerie, Graz); Die Dorfschenke, 1840 (Österr. Galerie, Wien); Abendlandschaft, Fischerhütte oder Abendfrieden, beide 1848, Fischerhütte in der Dämmerung, 1850, Heurigengäßchen, ca. 1854 (alle Privatbesitz, Wien); Schiffslände im Tullnerfeld, 1854 (Kunsthaus, Zürich); etc. Aquarelle: Gewitterstimmung, 1857 (Hist. Mus. der Stadt Wien); Selbstporträt (Neue Galerie, Graz); etc. Lithographien; Bleistiftzeichnungen; etc.
L.: Tauern-Post vom 28. 3., 4., 11. und 18. 4., Grazer Volksbl. vom 8. 4. 1914; Tagespost (Graz) vom 30. 6., Wr. Ztg. vom 30. 8. 1965; A. Schaeffer, I. R., in: Berr. und Mitt. des Altertums-Ver. zu Wien 42, 1909, S. 61 ff.; H. Riehl, Die steir. Maler des 19. Jh., in: Das Joanneum 4, 1943, S. 237ff.; I. R., ein bedeutender Maler der Biedermeierzeit, in: Blau-Weisse Bll. Schwarzenberg. Z. 20, 1972, n. 1, S. 15; Berr. der Judenburger Stadtverwaltung, 1972, n. 9, S. 18 f.; Seubert; Thieme– Becker; Wastler; Wurzbach; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/1, 1898; Galerie des 19. Jh. 1, Graz 1963 (Kat.); S. Gierke, I. R., ein steir. Maler des Biedermeier, phil. Diss. Innsbruck, 1964; I. und J. G. Raffalt. Ölbilder und Zeichnungen, Graz 1965 (Kat.); H. Schöny, Wr. Künstler-Ahnen 2, 1975, S. 231 ff.; Ch. Le Blanc, Manuel de l’amateur d’estampes . . . 3, o. J.; Archiv der Neuen Galerie, Graz.
(G. Gsodam)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 387
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