Rakowianu, Robert (1886-1938), Pianist und Komponist

Rakowianu Robert, Pianist und Komponist. * Wien, 22. 6. 1886; † Samedan/Samaden, Kt. Graubünden (Schweiz), 3. 1. 1938. Sohn des rumän. Violinvirtuosen Nae Nikolaus R. und der Schauspielerin L. Bender; erhielt seine musikal. Ausbildung am Wr. Konservatorium bei Rauchschüler und J. Hellmesberger (s. d.) und trat schon 1894 als Konzertpianistan die Öffentlichkeit. Tourneen führten ihn nach Ungarn und in die Niederlande. Schon in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg trat R. in Wien als Barpianist auf und schuf damit einen für diese Stadt neuen Typ des Unterhaltungsmusikers. Außerordentlich beliebt, wirkte er u. a. in der Bar des Restaurants Leupold, in der Eden-Bar und in der Kaiser-Bar, alle Wien I. Sein mit mitreißender Verve gespieltes Repertoire umfaßte Schlager und die damals modernen Operettenmelodien von Eysler, Fall, Lehár (alle s. d.), Kaimán, O. Straus etc. sowie Werke der Klassik. 1929–31 trat er in einer Bar in Berlin-Charlottenburg, die seinen Namen trug, auf. Von R. s Kompositionen wurde bes. das Schlagerlied „In einer kleinen American Bar“ bekannt.

W.: Operetten: Liebe auf den ersten Blick, 1920; Die rote Manuela, 1930; etc. Klavierstücke, bes. Tanzmusik; Schlagerlieder.
L.: N. Fr. Pr., N. Wr. Journal und Illustrierte Kronen-Ztg. vom 4. 1. 1938; Frank-Altmann; Müller; Archiv der Staatlich genehmigten Ges. der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Wien.
(U. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 404
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