Ramsauer, Ernst (1874-1934), Jurist und Politiker

Ramsauer Ernst, Jurist und Politiker. * Brünn (Brno), 28. 7. 1874; † Wien, 3. 12. 1934. Sohn eines Bahnbeamten; stud. ab 1893 an der Univ. Wien Jus, 1898 Dr. jur. Trat 1897 in den Staatsdienst und schlug die Richterlaufbahn ein. 1917 LGR, 1920 OLGR, 1922 Tit. HR, 1923 Senatsvorsitzender, 1927 Rat des Oberlandesgerichtes Wien, 1931 Vorsitzender Rat. R., ein starrer Verfechter des Prinzips von law and order, war wegen der Strenge seiner Urteile in der Öffentlichkeit starker Kritik ausgesetzt, die sich gelegentlich bis zum Vorwurf einer „Klassenjustiz“ steigerte. Das hing aber nicht mit seiner Betätigung auf polit. Gebiet zusammen, die im ganzen erfolglos blieb. Auch mit der von ihm begründeten Wirtschaftlichen Ständevereinigung scheiterte er, obwohl er bei den Nationalratswahlen 1927 (Liste des Landbundes) und 1930 (Nationaler Wirtschaftsblock-Schoberblock) kandidierte.

W.: Der Eheteufel (Novellen), 1911; Beitrr. in Fachz.
L.: N. Fr. Pr. vom 4. 12. (Abendausg.), Wr. Neueste Nachrichten, Wr. Ztg., N. Wr. Tagbl. und N. Wr. Journal vom 5. 12. 1934; Jb. der Wr. Ges., 1929; Österr. 1918–34, 1935; Mitt. W. Goldinger, Wien.
(R. Harlfinger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 408f.
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