Randegger, Mayer (1780-1853), Rabbiner und Lehrer

Randegger Mayer, Rabbiner und Schulmann. * Worblingen, Baden (BRD), 1780; † Triest, 3. 3. 1853. Sohn eines Kaufmannes, Onkel des Gesangpädagogen Alberto R. (s. d.), Großonkel des Vorigen; nannte sich nach dem Ort Randegg (Baden), in dem er seine Kindheit verbrachte; wurde in Fürth (Bayern) und Preßburg (Bratislava) zum Rabb. ausgebildet. Nachdem er u. a. in Hohenems (Vorarlberg) als Hauslehrer tätig gewesen war, kam er nach Triest, wo er zunächst versuchte, sich im Wirtschaftsleben zu etablieren. Er nahm aber 1808 seine Lehrtätigkeit wieder auf und unterrichtete bis 1810 an der jüd. Schule u. a. Italien., Hebr. und Dt. Dann eröffnete er eine eigene dreiklassige Schule, in welcher in italien., dt. und hebr. Sprache gelehrt wurde, und entfaltete ca. 30 Jahre eine fruchtbare didakt. Tätigkeit in Triest. Daneben wirkte er frühestens ab 1816 als Vizerabb., 1832–34 als Rabb. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit den Schulbehörden verließ er Triest und versuchte erfolglos, in Fiume (Rijeka) eine jüd. Schule zu gründen. 1839 begab er sich nach Fiorenzuola d’Arda und unterrichtete an der jüd. Schule. Nach einem Aufenthalt in Mailand kam er 1848 wieder nach Triest, wo er eine private Mädchenschule eröffnete. R. war auch aktiver Mitarbeiter an jüd. Z. wie „Kerem-chemed“, „Bikkurê ha‘ittim“ und „Kochbe Jizchak“. Er verfaßte eine neue Auslegung der Bücher Moses sowie Abhh. zu bibl. Themen und übers. religiöse Texte aus dem Hebr. ins Italien.

W.: Hist.-krit. Versuch, die Psalmen auf David’s Zeiten zurückzuführen. Nebst einem Anhange über einige bibl. poet. Stücke. Dazu auch Text der Psalmen, 1841, auch italien.; Abhh. in Z.; etc. Übers.: Racconto degli avvenimenti memorabili occasionanti la Pasqua, 1853; etc.
L.: Wurzbach; V. Castiglioni, L’Ist. scolastico della Comunità Israelitica di Trieste 1786–1886, 1886.
(U. Cova)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 412
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