Raunegger Ferdinand, Heimatforscher und Beamter. * Wolfsberg (Kärnten), 16. 4. 1871; † Klagenfurt, 21. 3. 1943. Sohn eines Beamten; stud. 1890–95 an der Univ. Graz Jus, kam 1896 zur oberösterr. Statthalterei in Linz, gegen Ende desselben Jahres zum Finanzdienst in Klagenfurt und war ab 1909 im Finanzinspektorat Villach tätig. 1918 wurde er vom Staatsdienst beurlaubt und mit der Getreideversorgung Kärntens beauftragt. 1919 Oberfinanzrat, 1921 HR, 1922 i. R. R. war Ausschußmitgl. der Kärntner Landsmannschaft ab deren Gründung (1910), 1926–34 geschäftsführender Obmannstellvertreter. Seiner Initiative ist die Gründung (1922) und der Ausbau des 1925 eröffneten Kärntner Heimatmus. (ab 1950 Volkskundliche Abt. des Landesmus. für Kärnten) in Klagenfurt zu danken. R.s Bedeutung für die Volkskde. in Kärnten reicht weit über seine museale Tätigkeit hinaus. Er erwarb sich bes. Verdienste um die Erhaltung und Wiederbelebung von Volksbräuchen sowie um die Trachtenerneuerung und regte die volkskundliche Sammeltätigkeit und Forschung im Lande an. Seine Bemühungen um die Schaffung eines volkskundlichen Freilichtmus. für Kärnten konnten erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklicht werden. R. veröff. in verschiedenen Z. und Ztg. zahlreiche Abhh. zur Kärntner Volks- und Heimatkde.