Rauscher, Michael (1875-1915), Bildhauer

Rauscher Michael, Bildhauer. * Traberg (OÖ), 4. 9. 1875; † Húszt (Chust, Karpatoukraine), 21. 3. 1915. Sohn eines Tischlermeisters; kam zum Bildhauer Kepplinger (s. d.) nach Ottensheim in die Lehre. Später war er beim Bildhauer Linzinger (s. d.) in Linz beschäftigt, zu dessen Arbeiten – wie dem St. Leopoldsaltar im Stephansdom, Wien – er auch noch später Figuren beisteuerte. 1898 ging er zum Bildhauer Simmler nach Offenburg (Baden-Württemberg), 1900 zu Eberle an die Kunstakad. nach München. Ab 1903 war er als freischaffender Künstler in Miltershofen bei München tätig. R. schuf in einem historisierenden, gelegentlich süßlich wirkenden nazaren. Stil zahlreiche Altäre, Kanzeln, Krippen und andere Ausstattungsstücke für Kirchen sowie Grab- und Kriegerdenkmäler.

W.: Kruzifix (Sakristei, Pfarrkirche, Zwettl a. d. Rodl), Propheten (Stadtpfarrkirche, Enns), Reliefs (Hochaltar, Pfarrkirche, St. Marienkirchen a. Hausruck), Hl. Martin (Hochaltar, Pfarrkirche, Munderfing), Unbefleckte Empfängnis, Hl. Josef (Petrinum, Linz), alle Holz, alle um 1895; Krippe, um 1898 (Holz, Kloster der Kreuzschwestern), Buchdeckel für das Baumgartenberger Evangeliar, 1909 (Elfenbein, Stud.Bibl.), beide Linz; etc.
L.: Mühlviertler Nachrichten vom 25. 3. 1965; F. W. Grombach, M. R. †, in: Die christliche Kunst 11, 1914/15, S. 281ff.; Akadem. Bildhauer M. R. aus Traberg, OÖ, in: Christliche Kunstbll. 66, 1925, S. 11ff.; O. Kastner, Die weihnachtlichen Krippen der Stadt Linz und ihrer nächsten Umgebung, in: Stadtmus. Linz. Kunstjb. der Stadt Linz . . ., 1966, S. 27, 41; Bénézit; Kosch, Das kath. Deutschland; Krackowizer; Thieme–Becker; J. Schmidt, Die Linzer Kirchen (= Österr. Kunsttopographie 36), 1964, S. 87, 273.
(G. Wacha)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 443
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