Razumovsky (Razumovskij), Gregor (Grigorij Kirillovič) Gf. (1759-1837), Mineraloge und Geologe

Razumovsky (Razumovskij) Gregor (Grigorij Kirillovič) Graf, Mineraloge und Geologe. * St. Petersburg (Leningrad, UdSSR), 10. 11. 1759; † Böhm. Rudoletz (Český Rudolec, Mähren), 3. 6. 1837. Bruder des Vorigen; unternahm 1779 seine erste Auslandsreise nach Schweden und stud. Phil., Naturgeschichte und Geol. Während eines Aufenthaltes in der Schweiz, der auch zu einer Begegnung mit dem Naturforscher Saussure führte, erschienen seine ersten wiss. Artikel. Er verbrachte anschließend mehrere Jahre in seiner Heimat, begab sich in der Folge wieder auf Reisen und ließ sich nach einem nochmaligen Besuch Rußlands schließlich in Baden b. Wien, dann endgültig auf seinem Gut bei Böhm. Rudoletz nieder. R. gehört zu den Pionieren der mineralog. und geolog. Forschung in Österr. und Europa. Bes. Aufmerksamkeit fanden seine Bemühungen, ein System der Minerale, Steine und Erden zu begründen. Das nach ihm benannte Mineral Razoumowskyn hat sich später allerdings als blauer und grüner Allophan von Frankenstein (Mähren) erwiesen und mußte deshalb aus dem Mineralreg. gestrichen werden. Mitgl. der wiss. Akad. von St. Petersburg, Turin, Stockholm und München.

W.: Essai d’un Systême des Transitions de la Nature dans le Regne minéral, 1785, dt. 1787; Voyages Minéralogiques dans le Gouvernement d’Aigle, et une partie du Vallais, 1784; Histoire naturelle du Jorat et de ses environs, et celle des trois Lacs de Neufchatel, Morat et Bienne, 2 Bde., 1789; Observations minéralogiques sur les environs de Vienne, 1822; Mélanges scientifiques. Œuvres posthumes, in: A. Wassiltchikow, Les R. 3, Suppl. 2, hrsg. von C. Razumovsky, 1902; etc.
L.: Poggendorff 2; Révai; Wurzbach (s. unter Rasumofsky Andreas Kyrillowitsch); J. Ch. Adelung–H. W. Rotermund, Fortsetzung und Erg. zu Ch. G. Joechers allg. Gelehrten-Lex. . . . 6, 1819; A. Wassiltchikow, Les R., hrsg. von A. Brückner, 3, 1894, s. Reg., Suppl., hrsg. von C. Razumovsky, 1, 1897 (Werksverzeichnis), 2, 1902, s. Reg.; H. Rollett, Neue Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden bei Wien 12, 1899, S. 60f.; Russkij biografičeskij slovar’, 1910; M. Girardi, Das Palais R., 1937, S. 36f.; Bol’šaja Sovetskaja Enc., 1975.
(H. Wieseneder)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 448
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