Ražun, Matej (1865-1943), Seelsorger und Politiker

Ražun Matej, Seelsorger und Politiker. * Brenndorf (Kärnten), 13. 7. 1865; † Kleindorf/Mala ves (Kärnten), 25. 12. 1943. Stud. kath. Theol. in Klagenfurt (1890 Priesterweihe) und war dann Kaplan in Eisenkappel und Bleiburg. 1893–97 Domkaplan in Klagenfurt und 1898–1922 Pfarrer in St. Jakob i. Rosental. R. war in der Wirtschaftspolitik rege tätig und hatte mehrere Funktionen in den Kärntner slowen. genossenschaftlichen, polit. und kulturellen Organisationen inne. U. a. war er Ausschußmitgl. der slowen. Sparkasse und des Sparver. in Klagenfurt, Obmann der Spar- und Darlehenskasse in St. Jakob (1898–1920), Mitbegründer und Obmann des Slowen. christlichsozialen Verbandes für Kärnten und Verlagsleiter der Z. „Mir“. 1900 war er Mitbegründer der Rosentaler Molkereigenossenschaft in St. Jakob. R. widmete sich bes. dem slowen. Schulwesen in Kärnten, insbes. im Gerichtsbez. Rosegg. Große Verdienste erwarb er sich bei der Errichtung der slowen. Privatschule in St. Peter bei St. Jakob, wo bis heute eine slowen. Haushaltungsschule der Schulschwestern besteht. 1908 ergriff R. die Initiative für die Gründung des Slowen. Schulver. in Klagenfurt und richtete selbst eine Zweigstelle in St. Jakob ein. 1916/17 wurde R. des Hochverrats beschuldigt und kriegsgerichtlich verfolgt. Bei der Kärntner Volksabstimmung trat er für den Anschluß Südkärntens an das Kg.Reich der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) ein und emigrierte danach mit einem großen Tl. der Kärntner slowen. Intelligenz nach Jugoslawien.

W.: Bodoča narodna in gospodinjska šola v Št. Jakobu (Die künftige nationale und Haushaltschule in St. Jakob), 1905; V boj za slovensko šolo (Zum Kampf für die slowen. Schule), o. J. Beitrr. in Mir, 1901ff.
L.: SBL; Mitt. N. Gspan, Ljubljana, Jugoslawien.
(A. Moritsch)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 448
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