Rechberger Franz, Maler und Radierer. * Wien, 4. 10. 1771; † Gutenstein (NÖ), 18. 9. 1841. Stud. 1785–95 an der Wr. Akad. der bildenden Künste; folgte der klassizist. romant. Naturauffassung seines Lehrers und Freundes Molitor, auch im Zeichnen vor der Natur selber. Daneben schuf er Radierungen im Geschmacke van Everdingens und Ch. W. E. Dietrichs (Dietricy). Bedeutender war sein Wirken als Vorsteher und Ordner des zu seiner Zeit weltberühmten Kupferstichkabinetts des Gf. Fries (s. d.). Ab 1827 war R., der sich als Freund und Mitarbeiter von A. J. v. Bartsch (s. d.) ein hohes Kennertum erworben hatte, Dir. der Graph. Smlg. Albertina. Auf ihn geht vor allem die Einteilung der durch Gf. Durazzo erworbenen Kupferstichsmlg. in drei Sektionen zurück, deren erste die originalen Holzschnitte und Kupferstiche der einzelnen Künstler enthält, die zweite, auch Malerwerk genannt, die nach ihren Erfindungen gestochenen, geschnittenen oder lithographierten Werke und die dritte deren Radierungen. Die von Durazzo bzw. von Mariette und Bartsch eingeführte chronolog. Anordnung nach Schulen sowie die ikonograph. Gliederung innerhalb des jeweiligen Œuvres behielt R. auf seine Weise bei, auch im Sinne von Bartschs „Peintre-Graveur“, nach dem die Originalgraphik „adestiert“ wurde. R.s System erwies sich für den geschulten Spezialforscher als sehr nützlich.