Řeháková Anna, Lehrerin und Schriftstellerin. * Prag, 16. 7. 1850; † Prag, 27. 5. 1937. Wurde an der Lehrerbildungsanstalt zu St. Anna in Prag ausgebildet und legte vermutlich als erste Lehrerin die Lehramtsprüfung in tschech. Sprache ab. Unterrichtete dann an Mädchenvolksschulen anfangs in Časlau (Čáslav), ab 1874 in Prag an der Schule zu St. Thomas, wo auch ihre Schwester, Elisabeth Ř. (1846–1916), Übersetzerin und Verfasserin von Schulbüchern und pädagog. Abhh., wirkte. Ř. betätigte sich intensiv im gesellschaftlichen Leben, bes. als Gründerin des Spolek českých učitelek (Ver. tschech. Lehrerinnen), alsMitarbeiterin zahlreicher Frauenz. („Ženský obzor“, „Ženský svět“, „Ženské listy“ etc.) und pädagog. Journale („Jarý věk“, „Beseda učitelská“ etc.), als begeisterte Anhängerin der Südslawen – bes. der Slowenen –, als engagierte Verehrerin einer der bedeutendsten tschech. Schauspielerinnen ihrer Zeit, O. Sklenářová-Malá, und vor allem als Initiatorin der nationalen und kulturellen Emanzipation der tschech. weiblichen Jugend. Alle diese Aktivitäten bestimmten unmittelbar Ř.s literar. Schaffen (z. B. zahlreiche weibliche Hauptgestalten, Vorliebe für das südslaw. Milieu, erzählende Reisebeschreibungen, pädagog. Akzente) und wurden später zum Gegenstand ihrer Memoiren, die den bedeutsamsten Tl. ihrer schriftsteiler. Tätigkeit bilden.