Reich, Ignác (1821-1887), Schriftsteller

Reich Ignác, Schriftsteller. Zsámbék, Kom. Pest (Ungarn), 1821; Budapest, 18. (19.) 4. 1887. Sohn eines Gemeindenotars; lernte Bibel und Talmud bei seinem Vater, setzte dann seine hebr. Stud. in Großwardein (Oradea) fort, ab 1842 stud. er in Pest (Budapest) Phil. R. lehrte zunächst an der jüd. Schule in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár), ab 1851 an der Schule der jüd. Gemeinde in Pest. Er führte das Ung. als Unterrichtssprache für die religiösen Fächer ein und setzte sich – u. a. auch in Ztg.Artikeln – für die Gleichberechtigung der Juden sowie für ihre völlige Integration in die ung. Ges. ein. 1848 schrieb er patriot. Ged. und übers. später (gem. mit Joseffy) die ung. Nationalhymne ins Hebr. Sein Werk „Beth-El“ gilt als zuverlässige Quelle für die Biographien zeitgenöss. ung. Juden.

W.: Beth-El. Ehrentempel verdienter ung. Izraeliten, 5 Bde., 1856–65, 2. Aufl. 1878; etc. Hrsg.: Jb. zur Beförderung des Ackerbaues, Handwerks und der Ind. unter den Israeliten Ungarns „Beth-Lechem“ 1 f., 1872 f.; etc. Übers. aus dem Hebr. ins Ung.: Házi szertartás (Pesachhaggadah), 1878, 2. Aufl. 1882; etc.
L.: Enc. Jud.; M. Életr. Lex.; M. Zsidó Lex.; Universal Jew. Enc.; Wininger; Wurzbach.
(A. Scheiber–Sh. Spitzer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 25
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