Reichenberger, Andreas (1770-1854), Theologe

Reichenberger Andreas, Theologe. * Wien, 24. 11. 1770; † Linz, 26. 10. 1854. Trat 1788 in das Gen.Seminar in Wien ein und war nach der Priesterweihe (1792) in derSeelsorge in Hadersdorf a. Kamp (NÖ) tätig. 1796 wurde er bereits Prof. der Pastoraltheol. an der Univ. Wien. 1799 Dr. theol. 1814 Domherr in Linz, 1814–24 Dir. des Priesterseminars, 1817–35 Leiter der geistlichen Stud. am Lyzeum. 1813 Reg.Rat, 1833 Domdechant, 1838 Dompropst. R. entfaltete eine rege schriftsteller. Tätigkeit. In zahlreichen Publ. beschäftigte er sich mit Fragen der Erziehung, des Religionsunterrichtes und der Seelsorge sowie der Erbauung und Homiletik. Durch seine „Pastoral-Anweisung nach den Bedürfnissen unsers Zeitalters“, die als offizielles Vorlesebuch für alle öff. und Hauslehranstalten vorgeschrieben wurde, nahm er bestimmenden Einfluß auf den Klerusnachwuchs. R., ein großer Wohltäter der kirchlichen Inst., zählte zu den maßvollen Josefinern.

W.: Christkath. Religionsunterricht, 2 Bde., 1795, 3. Aufl. 1815; Erbauungsbuch für Kranke und Sterbende, 1795, 2. Aufl. 1821; Pastoral-Anweisung nach den Bedürfnissen unsers Zeitalters, 5 Bde., 1805–08, 3. Aufl. 1815 ff.; Pastoral-Anweisung zum akadem. Gebrauche, 2 Tle., 1812–14, 2. Aufl. 1823; etc.
L.: W. Goldinger, Die Linzer Univ.Kanonikate, in: Hist. Jb. der Stadt Linz, 1958, S. 306 ff.; ADB; Kosch, Kath. Deutschland; Krackowizer; Wurzbach; A. Wappler, Geschichte der theolog. Fac. der k. k. Univ. zu Wien, 1884, S. 262, 438; W. Dannerbauer, Hundertjähriger Gen.Schematismus . . . der Diöcese Linz vom Jahre 1785 bis 1885, 2, 1889, S. 131; L. Guppenberger, Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz . . . 1785–1893, 1893; F. Pesendorfer, Das Domkapitel in Linz, 1929, S. 62 f.; UA Wien.
(F. Loidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 31f.
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