Reim, Johann Vinzenz (1796-1858), Architekt, Zeichner und Kupferstecher

Reim Johann Vinzenz, Architekt, Zeichner und Kupferstecher. * Warnsdorf (Varnsdorf, Böhmen), 28. 5. 1796; † Wien, 14. 1. 1858. Sohn eines Baumwollfabrikanten; als Landschaftsmaler ausgebildet, kam R. vor 1833 nach Wien, 1836 legte er den Bürgereid ab, 1854 war er Mitgl. des Äußeren Rats der Stadt Wien. Als Ing. und Armeninst.-Vorsteher bereiste er alle Länder der Österr.-ung. Monarchie und kam auch nach Bayern. 1834–53 schuf R. 550 Ansichten (kolorierte Kupferstiche). Abgesehen von Wien (148 Veduten), vermitteln die Bll. Eindrücke von verschiedenen Reisen R.s, der die Kupferstiche nach eigenen Skizzen anfertigte. Nicht das Künstler. ist bei R. bedeutsam, sondern daß er als Chronist einer Zeit im Umbruch auf seinen Reisen die einprägsamsten Punkte festhielt: Hauptgebäude und Straßen, Plätze, berühmte Ausflugsziele, Brücken, Dampfer und bes. die Eisenbahn. Da zahlreiche Bauten dieser Epoche nur von R. in Bildern festgehalten wurden, besitzen diese einen eminenten topograph.-kulturhist. Wert.

W.: Skizzenbuch 1834–36 (Hist. Mus. der Stadt Wien); verschiedene Bll. (Niederösterr. Landesmus., Wien).
L.: H. Rollett, Neue Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden b. Wien 12, 1899, S. 61; J. V. R. Ein verschollener Wr. Künstler ( = Antiquariat Gilhofer K. G. Liste 80), (1954); I. Nebehay–R. Wagner, Bibliographie altösterr. Ansichtenwerke aus fünf Jh. 3, 1983.
(G. Düriegl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 40
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