Reisch Franz, Kommunalpolitiker und Kaufmann. * Kufstein (Tirol), 17. 10. 1863; † Kitzbühel (Tirol), 6. 1. 1920. Sohn eines Lebzelter- und Wachsziehermeisters; war nach der Kaufmannslehre in Heilbronn, Salzburg, St. Moritz und Südtirol tätig; ab 1887 leitete er Zigarrenfabriken in Bayern, Württemberg und Baden, ab 1891 eine Lebzelterei und Wachszieherei in Kitzbühel, einen Filialbetrieb der Familie R., später auch das angeschlossene Konditorei- und Kaffeegeschäft seines verstorbenen Bruders. 1903–13 war er Bürgermeister von Kitzbühel. R. unternahm weite Reisen in Europa, in den Orient und nach Übersee. 1892 kaufte er sich ein Paar Schneeschuhe und wurde in der Folge zum Skipionier, der an der Verbreitung des Skisports und am Aufstieg Kitzbühels zum weltberühmten Wintersportort maßgeblichen Anteil hatte. Ab 1902 war er Obmann der von ihm gegründeten Wintersportvereinigung Kitzbühel. R.s Bruder, Johann Bapt. R. (1854–1913), der eines der größten Lebensmittelgeschäfte in Tirol besaß, wirkte 1887–93 verdienstvoll als Bürgermeister von Kufstein.