Reissacher, Karl (1820-1871), Montanist

Reissacher Karl, Montanist. * Salzburg, 20. 6. 1820; † Eisenerz (Stmk.), 24. 3. 1871. Stud. Bergbaukde. an der Bergakad. in Schemnitz (Banská Stiavnica) und in Wien; wurde 1845 Betriebsleiter des Bergbaues am Radhausberg und am Rauriser Goldberg, 1849 Bergmeister in Rauris, 1852 Bergmeister, dann bis 1862 Bergverwalter in Böckstein, 1853–63 gleichzeitig Verwalter des der Finanzbehörde unterstehenden Badeschlosses und der dazugehörenden Thermalquellen in Gastein. Ab 1863 war er als Bergverwalter bei der Innerberger Hauptgewerkschaft in Eisenerz tätig. R. erwarb sich um Gastein große Verdienste. U. a. gelang ihm die Auffindung und Erschließung der Thermalquelle I (Franz Joseph-Quelle) für die Versorgung des Badeschlosses sowie die Entdeckung des radioaktiven Quellsediments Reissacherit, welches an das vorbeifließende Wasser den für die Gasteiner Thermen spezif. Wirkstoff, das Radon, abgibt. 1923 wurde ihm zu Ehren die Thermalquelle XII, einer der tiefsten genutzten Warmwasserausflüsse im R.-Stollen, R.-Quelle benannt.

W.: Die Gold führenden Gangstreichen der Salzburg. Central-Alpenkette, in: Naturwiss. Abhh., hrsg. von W. Haidinger, 2, 1848; Bruchstücke aus der Geschichte des Salzb(urger) Goldbergbaues an den Tauern, in: Jahres-Ber. des vaterländ. Mus. der Landeshauptstadt Salzburg . . ., (1861); Einiges über die geognost. Verhältnisse des Gasteiner Thales . . ., in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 2, (1862); Mitth. aus dem Bergbaurevier Gastein und Rauris, in: Mitth. des Österr. Alpen-Ver. 1, 1863; Der Rathhauskogel und Kreuzkogel in der Gastein, ebenda, 2, 1864; Die Thermalquellen von Gastein, in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 5, (1865), auch selbständig; Der Kurort Wildbad-Gastein, 1865, Nachdr.: Geschichte der Gasteiner Heilquellen, 1940; etc.
L.: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 11, (1871), S. 142 f.; Oesterr. Z. für Berg- und Hüttenwesen 19, 1871, S. 127; G. Mutschlechner, K. R. – ein Pionier für Gastein, in: gastein aktuell, 1973, S. 75 f.; H. v. Zimburg, Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales, 1948, S. 282, 286, 288; Böcksteiner Stollenbüchlein, (1958), S. 29 ff.
(Red.)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 61
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