Ressmann, Costantino (1832-1899), Politiker und Diplomat

Ressmann Costantino, Politiker und Diplomat. * Triest, 15. 5. 1832; † Paris, 8. 7. 1899. Aus wohlhabender Familie; stud. ab 1850 an der Univ. Padua Jus (1853 Dr. jur.) und unternahm Bildungsreisen, vor allem nach Wien und Paris. Ab 1854 betätigte er sich polit. und versuchte 1859 in Turin die Trentiner und adriat. polit. Emigration zu organisieren. Er errang das Wohlwollen Cavours und nach dessen Tod die Unterstützung Ricasolis. 1859–61 beteiligte er sich an den Aktionen der Emigranten aus Venetien und dem österr. Küstenland, u. a. bei der Anwerbung von Freiwilligen für die kgl. Marine, und an den Bestrebungen Valussis und Bonfiglios die Probleme der Ostgrenze betreffend. Er unterhielt ständigen Kontakt zu Arrigo Hortis und anderen Irredentisten in Triest und Istrien und vermittelte ihnen Instruktionen und Unterstützungen von der Turiner Zentrale. 1861 erhielt R. die italien. Staatsbürgerschaft, 1862 trat er in den Dienst des Außenmin., dem er schon zu Zeiten Cavours als Privatmann in wichtigen Missionen sehr nützlich gewesen war. Ab 1863 wirkte er an der Botschaft in Paris, 1878–80 als Legationsrat an der Botschaft in London, dann wieder in Paris (ab 1884 als Bevollmächtigter Minister), 1885 als Erster Delegierter bei der internationalen Komm. für die freie Schiffahrt durch den Suezkanal, 1891 als Botschafter in Konstantinopel, 1892–94 als Botschafter in Paris; 1895 i. R.

L.: L’Illustrazione Italiana und Il Marzocco vom 16. 7. 1899; G. Stefani, Studenti di Padova, in: La Porta Orientale 22, 1952, S. 140 ff.; Enc. It.; A. de Gubernatis, Piccolo dizionario degli italiani viventi, 1895; G. Garollo, Dizionario biografico universale 2, 1907; A. Tamaro, Storia di Trieste 2, 1924, S. 390, 398, 402, 407, 432, 437.
(E. Maserati)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 91
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