Reuling, Wilhelm Ludwig (1802-1877), Dirigent und Komponist

Reuling Wilhelm Ludwig, Dirigent und Komponist. * Darmstadt, Hessen (BRD), 22. 12. 1802; † München (BRD), 29. 4. 1877. Sohn des Darmstädter evang. Stadtpfarrers Johann Anton R.; erhielt den ersten Musikunterricht im Elternhaus; stud. ab 1818 bei dem Organisten Rinck Komposition und Violine und spielte ab 1819 im Orchester des Darmstädter Hoftheaters. 1824 ging R. nach Wien und wurde Schüler von Seyfried und, über Empfehlung Beethovens (s. d.), von E. A. Förster. Durch mehrere Kompositionen für Wr. Theater bekannt geworden, wurde er 1829 Kapellmeister am Wr. Josefstädtertheater. 1830–1854 wirkte er als vielbeschäftigter und erfolgreicher Singspielkomponist und Dirigent am Kärntnertortheater. Nach seiner Entlassung lebte R. ab 1855 in Darmstadt, dann in München und widmete sich ausschließlich der Komposition.

W.: Das graue Männchen, 1829 (Zauberpantomime); Des Herzens Wahl, 1832 (Oper); Die beiden Hofmeister, 1833 (Singspiel); Der Lügner und sein Sohn, 1833 (Singspiel); Bär und Pascha, 1833 (Operette); Die Hintertreppe, 1833 (Operette); Der Weiberfeind in der Klemme, 1833 (Operette); Die Quäkerfamilie, 1835 (Oper); Der Kobold, 1838 (Ballett); Alfred der Große, 1840 (Oper); Der Mädchenraub von Venedig, 1845 (Ballett); Elina, 1846 (Ballett); Rübezahl, 1848 (Ballett); Laura, 1849 (Ballett); Kammermusik; mehrstimmige Gesänge; Lieder; etc.
L.: Allg. Ztg. (Augsburg) vom 2. und 4. 5., Fremden-Bl vom 5. 5. 1877; Almanach der Genossenschaft Dt. Bühnen-Angehöriger 6, 1878, S. 128; Baker, 6. Aufl.; Bernsdorf-Schladebach; Fétis; Mendel-Reissmann; Riemann, 11. Aufl.; Schmidl; Wurzbach; A. Bauer, Opern und Operetten in Wien ( = Wr. musikwiss. Beitrr. 2), 1955, s. Reg.; F. Stieger, Opernlex. 2/3, 1978, S. 916 f.
(Ch. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 96
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