Rhomberg, Franz Martin (1811-1864), Fabrikant

Rhomberg Franz Martin, Fabrikant. * Dornbirn (Vorarlberg), 15. 4. 1811; † ebenda, 17. 5. 1864. Entstammte der sog. Färberlinie der Familie R., Schwager des Fabrikanten Josef A. R. d. Ä. (s. d.); erlernte die Färberei in seinem Vaterhaus, dann in der Schweiz und im Elsaß. 1832 gründete er in Dornbirn die Textilfa. F. M. R. mit Färberei und Druckerei. Anfangs wurde mit Handdruck und Indigo gearbeitet, mit eigener Formstecherei für die Druckmodel. 1851 stellte R. eine Dampfmaschine auf, 1853 errichtete er eine Rohweberei mit 170 mit Wasserkraft betriebenen Stühlen, 1857 stellte er eine Perotinedruckmaschine auf. Sein Bruder Ulrich R. (1806–64), genannt Färber Ure, leitete zunächst die Niederlassung seiner Verwandten Herrburger & R. in Verona. 1846 wurde er Mitgesellschafter der Fa. seines Bruders, bei deren Gründung er mitgeholfen hatte. R.s jüngster Sohn, Raimund R. (1848–1921), wurde am Polytechn. Inst. in Stuttgart zum Chemiker ausgebildet. Er stellte in der Fa. u. a. die erste Rouleaux-Druckmaschine auf und legte den Grund zur größten Druckfabrik in Österr. Er war viele Jahre in der Gemeindevertretung von Dornbirn tätig.

L.: Großind. Österr. 4, S. 270; Kosch, Kath. Deutschland; H. Nägele, Zum 100jährigen Bestands-Jubiläum der Fa. F. M. R. Spinnerei, Weberei und Druckfabrik, 1932; ders., Die Vorarlberger Textilind. ( = Der Bindenschild 2), 1947, S. 15; ders., Das Textilland Vorarlberg, 1949, s. Reg.; ders., Sechs Generationen im Dienste ihrer Textilwarenfabriken, 1949; R. Hämmerle, Geschichte der Familie R., 1974, S. 140 ff.; B. Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs 4, 1982, s. Reg.; J. Sinz, Wirtschaftsgeschichte Vorarlbergs, o.J., S. 110 f.
(R. Hämmerle)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 114
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