Richter Paul, Dirigent und Komponist. * Kronstadt (Braşov, Siebenbürgen), 28. 8. 1875; † Neustadt (Christian, Siebenbürgen), 16. 4. 1950. Sohn eines städt. Beamten; erhielt den ersten Klavierunterricht bei seinem Vater, dann Musiktheorie- und Orgelunterricht bei Lasser. Nach einem Med.-Stud. in Graz (1894–96) widmete sich R. jedoch ganz der Musik und stud. 1896–99 am Leipziger Konservatorium u. a. bei Coccius (Klavier), Jadassohn (Musiktheorie und Komposition) und Nikisch (Dirigieren). In seinen zwei letzten Stud.Jahren Dirigent des Weltlichen Oratorienver., kehrte er danach nach Kronstadt zurück und war dort 1900–01 Zweiter, 1901–14 und dann wieder 1926–28 Erster Chormeister des Männergesangver., 1918–35 Dirigent des städt. Orchesters und der Philharmon. Ges. 1928–35 wirkte er als Prof. für Musiktheorie, Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition am Konservatorium Astra. Das musikal. Leben Kronstadts erfuhr durch R.s vielseitige Tätigkeit eine kräftige Belebung. Mit seinen über 200 Werken – bes. hervorzuheben ist die 3. Symphonie – ist er der bedeutendste Komponist der Siebenbürger Sachsen.