Richtera, Leopold (1887-1930), Techniker

Richtera Leopold, Techniker. * Wien, 23. 9. 1887; † Wien, 30. 4. 1930. Sohn eines Seilermeisters; stud. 1907–12 an der Univ. Wien Physik (1912 Dr. phil) und war einige Zeit Ass. E. Lechners (s. d.) am I. Physikal. Inst. 1920–25 unterrichtete er an der Graph. Lehr- und Versuchsanstalt in Wien Farbenlehre, 1923–27 an der Techn.gewerblichen Bundesanstalt in Mödling Schwachstromtechnik, dann am Technolog. Gewerbemus. in Wien. R. beschäftigte sich vor allem mit den Grenzgebieten der Physik und der Physiol., unter bes. Berücksichtigung der Farbenlehre, ab 1921 bereits immer mehr mit Problemen der Radiotechnik. Er wurde zunächst bei der RadioverkehrsAG (RAVAG), zu deren Mitbegründern er gehörte, wiss. Leiter, als welcher er den volksbildner. Tl. des Programms aufbaute; 1927 Dir. und Programmchef. R., der sich große Verdienste um die Popularisierung des Radiowesens in Österr. erwarb, leitete und organisierte u. a. ab 1924 einen Radiokurs am Techn. Mus. in Wien. Reg.-Rat. Mitgl. mehrere Komm. des Weltrundfunkver.

W.: Der Radio-Empfangsapparat, gem. mit H. Pfeuffer, 3 Bde. ( = Tagbl.-Bibl. 125/30, 250/55, 489/93), 1924–28; Bildtelegraphie, Bildrundfunk und Fernsehen ( = Tagbl.-Bibl. 443/45), 1927; Die Entwicklung des „Ravag“-Programmes, in: Fünf Jahre Österr. Rundfunk, 1929; Die Veranschaulichung von Rundfunkvorträgen, ebenda, 1929; zahlreiche Abhh. in Z., u. a. in Radiowelt.
L.: N. Fr. Pr. vom 30. 4. und 3. 5. 1930 (beide Abendausg.); Prof. R., in: Radiowelt 7, 1930. S. 583f.; Jb. der Wr. Ges., 1929; UA Wien.
(J. Braunbeck)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 132
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