Rieder, Franz Ser. (1806-1873), Theologe

Rieder Franz Ser., Theologe. * Poysdorf (NÖ), 9. 3. 1806; † Linz, 3. 4. 1873. Bauernsohn, Bruder des Folgenden; stud. ab 1824 an der Univ. Wien Theol. und war nach der Priesterweihe (1828) als Seelsorger in Oberhollabrunn (NÖ) und Wien sowie 1835/36 auch als Katechet tätig. Daneben bildete er sich in der Theol. weiter, 1833 Dr. theol., Mitgl. der theolog. Fak. der Univ. Wien, 1838/39 Dekan. 1841 wurde R. Domherr in Linz und wirkte als Dir. des Priesterseminars sowie als Dir. der theolog. Stud. am Lyzeum. 1845–50 Diözesanschulenoberaufseher; 1850/51 Gen.Vikar, 1852/53 Kapitelvikar, 1853 Dompropst. 1848 oberösterr. Landtagsabg., 2. Vizepräs. und Referent für das Volksschulwesen. R. unterstützte mit dem noch z. Tl. Josephin. gesinnten Domkapitel Bischof Rudigier und untermauerte dessen Kirchenpolitik durch manchen kanonist. Beitr. Sein Vermögen hinterließ er für wohltätige Zwecke und gründete dafür die Diözesan-R.-Armenstiftung und den Dompropst R.-Unterstützungsfonds für hilfsbedürftige Priester.

W.: Hdb. der Verordnungen über geistliche Angelegenheiten . . ., 3 Bde., 1847–59; Rückblick auf die Sitzung des oberösterr. Landtags vom 22. 2. 1867, 1867; etc. Kirchenrechtliche Abhh. in Theolog.-prakt. Quartalschrift.
L.: W. Goldinger, Die Linzer Univ. Kanonikate, in: Hist. Jb. der Stadt Linz 1958, 1958, S. 317 f.; F. Loidl, Das Brüderpaar F. und G. R. (Poysdorf), in: Wr. Diözesanbl. vom 1. 11. 1963 (Beitrr. zur Wr. Diözesangeschichte), auch selbständig; ADB; Kosch, Kath. Deutschland; Krackowizer; Wurzbach; A. Wappler, Geschichte der theolog. Fac. der k. k. Univ. zu Wien, 1884, S. 447; L. Guppenberger, Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz . . . 1785– 1893, 1893; Nomenclator literarius theologiae catholicae, hrsg. von H. Hurter, 3. Aufl., 5/2, 1913, Sp. 1803 f.; F. Pesendorfer, Das Domkapitel in Linz . . ., 1929, S. 66; UA Wien.
(F. Loidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 139
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