Riesenfeld Hugo, Komponist, Dirigent und Filmtheaterdirektor. * Wien, 26. 1. 1879; † Los Angeles, Cal. (USA), 10. 9. 1939. Stud. 1891–96 Violine (bei J. M. Grün, s. d.), Klavier und Kontrapunkt am Konservatorium der Ges. der Musikfreunde in Wien, 1901–07 Orchestermitgl. der Wr. Philharmoniker. 1907 ging er in die USA, wo er bis 1911 in New York als Konzertmeister am Manhattan Opera House, dann, nach Tätigkeit als Orchesterleiter, ab 1915 als Konzertmeister und Dirigent an der Century Opera tätig war. 1917–27 Dir. und Orchesterdirigent von New Yorker Filmtheatern der Paramount Organization (Rivoli-, Rialto-, Criterion Theatre), an denen er neue Arten der Filmpräsentation (u. a. die Praxis des „long-run film“) einführte. 1928–30 Gen.Musikdir. der United Artists Studios in Hollywood. R. besorgte als einer der führenden Musikarrangeure der Stummfilmzeit die Musiksynchronisation für viele bekannte Produktionen, darunter für De Milles „The Ten Commandments“, 1923. Aus seinen für den Tonfilm geschaffenen Originalpartituren ragen bes. diejenigen für Murnaus „Sunrise“, 1927, und „Tabu“, 1931, durch impressionist. Geschmack und symphon.-deskriptive Ausdruckskraft hervor. R. adaptierte auch die mexikan. Musik zu dem aus Ejzenšteins Material montierten Film „Thunder over Mexiko“, 1933.