Ringler, Florian (1856-1934), Zithervirtuose

Ringler Florian, Zithervirtuose. * Sillian (Tirol), 4. 5. 1856; † Bozen, 9. 3. 1934. Von seinem Vater, dem Kupferschmiedmeister und Musikanten Jakob R., lernte er schon als Kind das Zitherspiel. Mit 15 Jahren kam er nach Meran in die Kupferschmiedelehre und begab sich nach beendeter Ausbildung auf Wanderschaft nach Kärnten und in die Stmk.; 1880 ließ er sich als Handwerker in Salzburg nieder. Dort lernte er die ebenfalls aus dem Pustertal stammende Sängerfamilie Pitzinger kennen und unternahm als Zitherspieler mit ihr Konzertreisen durch ganz Europa. 1884 vom Londoner Konservatorium zu Konzerten eingeladen, lebte R. mehrere Jahre als Zitherlehrer in England. Nach seiner Heimkehr gründete er 1890 eine Tiroler Sängerges., die er 1892 mit der Sängerfamilie Maikl vereinigte. Ab 1896 wirkte R. in den Innsbrucker Fremdenkonzerten mit, ab 1900 in eigener Regie. Nachdem er die Leitung der Gruppe seinem Bruder Franz übertragen hatte, lebte er in Meran und erteilte hier wieder Zitherunterricht. Um 1900 als Kaufmann in Bozen ansässig, wirkte er hier als Lehrer und als Komponist für die Zither als typ. tirol. Volksinstrument. Von seinen etwa 50 Kompositionen sind bes. die „Deutsche Romanze“, „Unter der Linde“ und die „Depesche aus London“ beliebt geworden.

L.: Innsbrucker Nachrichten vom 7. 9. 1906, 10. 7. 1907 und 10. 6. 1916; J. Mutschlechner, F. R. †, in: Der Schlern 15, 1934, S. 202 f.; Tiroler Heimatbll. 12, 1934, S. 306 f.; Südtiroler Volkskultur 7, 7955, S. 66 ff.; K.Fischnaler, Innsbrucker Chronik 2, 1930, S. 135.
(H, Herrmann-Schneider)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 170
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