Robinson Adolf, Sänger und Gesangpädagoge. * Stanislau (Ivano-Frankivs’k, Galizien), 8. 7. 1838; † Wien, 28. 8. 1920. Nahm in Wien bei Proch (s. d.) und R. Lewy Gesangunterricht und ging dann nach Mailand, wo er Schüler von Lamperti wurde. R. debut. – gem. mit P. Lucca (s. d.) – 1859 am Olmützer Stadttheater als Don Carlos in Verdis „Ernani“, war dann 1860–61 am Ständ. Theater in Graz engagiert und gastierte 1861 an der Wr. Hofoper. 1862 in Berlin am Kgl. Schauspielhaus, führten ihn ab 1863 tw. jährlich wechselnde Engagements schließlich 1879–81 an die Dt. Oper Rotterdam. Höhepunkt von R.s Laufbahn war seine Tätigkeit an der von Damrosch geleiteten dt. Oper in New York (Metropolitan Opera). Durch fünf Spielzeiten (1884–89) trat er dort in den großen Rollen des Wagnerfaches auf, sang aber auch zahlreiche französ. und italien. Partien. Er beendete seine Bühnenkarriere mit einem Engagement (1891–93) am Brünner Stadttheater. R., einer der bedeutendsten dt. Baritonsänger seiner Zeit, war bes. für seine Darstellung dämon. Charaktere berühmt. Bedeutung erlangte er aber auch als Gesangpädagoge (zunächst in Brünn, ab 1898 in Wien): zu seinen Schülern zählten u. a. Slezak – der ihn als seinen Entdecker und entscheidenden Förderer betrachtete –, R. Berger (s. d.), Schorr, J. Schwarz sowie seine Töchter Ada und Luise R., die im Opern-bzw. Operettenfach erfolgreich waren. Auch seine Gattin (ab 1870) Eleonore R., geb. Hahn (ab 1875 Hahn v. Hahnenheim; * Horn/NÖ, 27. 1. 1845; † Wien, 21. 3. 1918), war eine bekannte Opernsängerin. Sie wurde 1865–67 am Konservatorium der Ges. der Musikfreunde in Wien ausgebildet, gehörte 1869 der Wr. Hofoper an und trat in der Folge, meist gem. mit R. engagiert, an den führenden Bühnen Europas und Amerikas mit größtem Erfolg in den Rollen des lyr., aber auch des dramat. Sopranfachs auf.