Rochelt Franz, Montanist. * Oberliebich (Horní Libchava, Böhmen), 4. 6. 1835; † Leoben (Stmk.), 23. 1. 1899. Stud. zunächst am Polytechn. Inst. in Prag, 1856/57 an der Bergakad. in Přibram (Příbram); 1858 kam er zur Bergverwaltung Windschachtbei Schemnitz (Banská Štiavnica), 1861 wurde er in Schemnitz Bergpraktikant bei der Berg-, Forst- und Güterdion. 1862 Ass. für Berg- und Maschinenwesen, Markscheiderei und prakt. Geometrie an der Bergakad. 1864–68 war er in der Bergwesenabt. des Finanzmin. in Wien tätig. 1868 wurde R. Markscheider und Bauing. der Tiroler Montanwerke in Hall i. T., 1869 Kunstmeister und Markscheider. Ab 1872 war er in Brixlegg tätig und bereiste alle tirol. Bergbaue in markscheider. und bergtechn. Belangen. 1873 o. Prof. für Bergbau, Markscheidekde, und Aufbereitungslehre an der Bergakad. in Leoben, 1877–79 und 1889–91 Rektor; 1890 Oberbergrat. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. mehrmals Präs. des montanist. Ver. für Stmk., Mitgl. der Schlagwetter-Komm., Ehrenpräs, des Ver. der Bohrtechniker und des berg- und hüttenmänn. Ver. für Stmk. und Kärnten (1898). Durch seine immer praxisnahe Lehrtätigkeit in der Zeit des ersten Aufstiegs des Kohlenbergbaus in der Monarchie hatte R. am Aufblühen des Bergwesens maßgeblichen Anteil. Seine wiss. Arbeiten, insbes. zum Problem der Schlagwettergefahr, wirkten befruchtend auf die Entwicklung der Bergtechnik.